Das SoproChange-System: Klarmachen zum Ändern

Alter Belag lässt sich einfach auffalten

Keramische Beläge sind „für die Ewigkeit“ gemacht, zumindest lässt sich dies an vielen älteren Gebäuden bis in die „Zeit der Römer und Griechen“ beobachten. Manchmal aber auch zu lange, so könnte man meinen, weil sich Mode und Geschmack eben doch irgendwann ändern. Vielleicht hat der Boden nach einigen Jahren der Nutzung aber auch einen Oberflächenschaden, was zu einem Tausch führen könnte, oder seitens der Bauherren besteht der Wunsch, aufgrund wechselnder Mode, Designs und Stile, die Wohnung, das Geschäft, die Location schnell verändern zu müssen. Dies soll im Fall eines Falles schnell und mit möglichst geringem Aufwand vonstatten gehen.

Keramische Beläge werden üblicherweise im Standard mit einem Fliesenkleber auf dem tragenden Untergrund (Estrich, etc.) verklebt. D.h. sie sind fest und monolithisch mit dem Untergrund verbunden, was bei einem schnellen gewünschten Rückbau zu aufwendigen Stemm- und Schleifarbeiten führt – manchmal auch mit unvorhergesehenen kleinen oder größeren Problemen, wie Rissen und Ausbrüchen im Estrich oder dergleichen. Diese stabile Bauweise führt leider bei manchen Bauherren mittlerweile zu einer Abkehr von keramischen Belägen hin zu Alternativen, nur, weil sich schneller zurückbauen lassen.

Auf altem Fliesenboden wird zunächst die Sopro Trittschall- und EntkopplungsBahn TEB 664 ausgerollt und ggf. mit Klebeband fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern
Auf altem Fliesenboden wird zunächst die Sopro Trittschall- und EntkopplungsBahn TEB 664 ausgerollt und ggf. mit Klebeband fixiert, um ein Verrutschen zu verhindern. Foto: Sopro

SoproChange-System

Sopro hat diese gewünschte Flexibilität im Umgang mit keramischen Belägen als Grundlage und Idee für ein neues Verlegesystem aufgegriffen. Das Besondere an diesem Verlegesystem, alle Hartbeläge (Keramik, Natur- und Betonwerkstein) lassen sich damit verlegen. Und wenn der Tag X gekommen ist, lässt sich der Belag ähnlich einem Teppichboden von einem Ende aus beginnend zusammenfalten, ohne auf dem Untergrund Rückstände zu hinterlassen.

Wie funktioniert das SoproChange-System?

Bei der Entwicklungstand der schnelle Rückbau/Tausch des Bodens, aber auch die Unversehrtheit des Untergrun-des, im Vordergrund. Mitunter soll der„alte“ Belag aus unterschiedlichen Gründen erhalten bleiben und irgendwann wieder genutzt werden können, auch wenn zwischenzeitlich etwas Neues obendrauf soll – All dies ist nun möglich! Das SoproChange-System besteht aus mehreren Komponenten die nachfolgend erläutert werden:

Basis ist ein tragfähiger Untergrund (Estrich, Altbelag, etc.), auf welchem das System aufgebaut wird. Die neu zu verlegende Fläche muss zu Beginn von Staub, Schmutzresten, etc. gereinigt sein. Anschließend wird die Sopro Trittschall- und Entkopplungsbahn ausgerollt. Bahn für Bahn wird press aneinander verlegt (nicht überlappend). Je nach Räumlichkeit und zu erwartenden Verkehrslasten ist es sinnvoll, die Bahn auf dem Untergrund mit doppelseitigem Klebeband leicht zu fixieren.

Auf die verlegte Entkopplungsmatte wird anschließend ein Fliesenkleber aufgezahnt.
Auf die verlegte Entkopplungsmatte wird anschließend ein Fliesenkleber aufgezahnt. Foto: Sopro

Sollte es vorkommen, dass von einer Bahn zur nächsten anliegenden Bahn ein kleiner Spalt entsteht, so wird dieser mit einem Streifen Klebeband überklebt. Auf dem nun so vorbereiteten Untergrund kann direkt mit der Fliesenverlegung begonnen werden. Je nach Termindruck mit einem normal oder schnell erhärtenden Fliesenkleber (z.B. Sopro FKM Silver 600, Sopro FKM S2schnell 5555, Sopro VarioFlex  VF XL 413, etc.).

Rückbaubarer Untergrund

Die Fliesendicke sollte mindestens 10 mm betragen und die Formate 60 x 60 cm bis 80 x 80 cm nicht übersteigen. Die Fliese sollte eine Dicke von 10 mm haben, weil sie natürlich auf einem rückbaubaren Untergrund verlegt wird die unterschiedlichsten Belastungen „abfedern“ muss. Die Fliesen sind im sogenannten kombinierten Verfahren („Buttering/Floating Verfahren“) möglichst vollflächig zu verlegen. Sollte der Untergrund, wie oftmals der Fall, nicht ebenflächig genug sein, um die angesprochenen Formate planeben zu verlegen, so lässt sich auf der Sopro Trittschall- und Entkopplungsbahn mittels geeigneten Bodenspachtelmassen ein „Ebenflächigkeits-Ausgleich“ herstellen. spachteln und ausgleichen.

Dies kann partiell oder auch großflächig erfolgen. D.h. das Ausgleichen findet innerhalb des Systems statt und nicht auf dem eigentlichen Untergrund – ein großer Vorteil im Vergleich zu anderen Lösungen. Ist der Belag (keramische Fliesen) verlegt, folgt die Verfugung. Diese bildet die Besonderheit des SoproChange-Systems und ist eine Neuentwicklung im Bereich der Verfugungswerkstoffe .

Die Sopro DFH DesignFuge Hybrid ist speziell für die Verlegung auf fle- xiblen Untergründen entwickelt.
Die Sopro DFH DesignFuge Hybrid ist speziell für die Verlegung auf flexiblen Untergründen entwickelt. Foto: Sopro

Übliche zementäre Fugenmörtel können nicht eingesetzt werden, da dieser lose Aufbau im Bereich der Fuge mit einem Standardfugenmörtel zu Flankenabrissen führen würde. Die neue Sopro DFH DesignFugeHybrid ist ein gebrauchsfertiger (kein Anmischen erforderlich) Fugenmörtel, welcher auf Polyurethan-Acrylat-Basis aufgebaut ist. Polyurethane sind seit vielen Jahren im Baubereich bekannt und werden als Verbundabdichtung (Großküche) oder Dichtstoff (GaLa- und Straßenbau) eingesetzt.

Der Fugenmörtel kann direkt aus dem Gebinde entnommen und in die offene Fuge eingearbeitet werden. Wenige Minuten nach Einbau kann bereits mit dem Abwaschen begonnen werden. Nach einigen Stunden des Aushärtens kann die Fläche bereits genutzt werden.

Die Sopro DFH DesignFuge Hybrid ist bereits gebrauchsfertig und kann ohne weitere Arbeitsschritte direkt verwendet werden.
Die Sopro DFH DesignFuge Hybrid ist bereits gebrauchsfertig und kann ohne weitere Arbeitsschritte direkt verwendet werden. Foto: Sopro

Was ist das Besondere oder der Unterschie?

Was ist nun das Besondere oder der Unterschied zu herkömmlichen zementären Fugenmörteln? Die Sopro DFH DesignFuge Hybrid härtet aus und erhält nach der Aushärtung dann eine hartgummiartige Anmutung, also kein Vergleich zu einem Silikondichtstoff. Sie ist wesentlich fester und in der Optik ähnlich der üblichen mineralischen Zementfuge, aber mit einem hervorragenden Anhaftverhalten an die kerami- sche Fliesenkante.

Da sich seit einigen Jahren ein Trend zu schmalen Fugen (3mm) etabliert hat, ist auch die Sopro DFH DesignFugeHybrid für eine Fugenbreite von 1 –5 mm konzipiert. Diese Besonderheit des Fugenmörtels erlaubt es, das SoproChange-System in den unterschiedlichsten Bereichen (Wohnungen, Modulbau, Ladenbau, etc.) einzusetzen. Und trotzdem lässt sich das Gesamtsystem, wenn es dann so weit ist, mit wenig Aufwand entfernen und zurückbauen.

Nassraum

Sollte der Belag in einem Badezimmer eingebaut werden, so kann zusätzlich auch eine Verbundabdichtung im System integriert werden. Feuchtigkeitseintrag, verursacht durch Putzwasser oder an Schuhen eingetragenes Wasser im Bereich eines Eingangs, stellen für den SoproChange-System-Aufbau kein Problem dar. Aber auch hier kann von Fall zu Fall entschieden werden, der Einsatz einer zusätzlichen Verbundabdichtung ist als optionale Variante zu verstehen.

Das SoproChange-System erlaubt es allen Beteiligten, einen ausgesuchten keramischen Belag ohne Umwege sofort mit all den SoproChange-Komponenten verlegen zu können. Diese Komponenten sind durchweg bekannte Produkte, die über den qualifizierten Baustoff- und Fliesenfachhandel bezogen werden können.

Autor

Mario Sommer Dipl.-Ing. (FH), Leiter der Anwendungstechnik/ Objektberatung. Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger.

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