Fliesen-Verlegung: Engpass-Beruf mit 168 Tagen Vakanzzeit
Bundesagentur für Arbeit: Zahl der Engpassberufe steigt deutlich
Die Zahl der sogenannten Engpassberufe ist im Jahr 2022 kräftig gestiegen. Das geht aus der jährlichen Fachkräfteengpassanalyse der BA hervor. In 200 der rund 1.200 bewerteten Berufen wurde ein Engpass festgestellt, 52 mehr als ein Jahr zuvor. In mittlerweile jedem sechsten Beruf werden somit Fachkräfte knapp.
Zu den beschäftigungsstärksten Engpassberufen zählen Pflegeberufe, Berufskraftfahrer, Medizinische Fachangestellte, Bauberufe sowie Berufe in der Kinderbetreuung oder Kraftfahrzeugtechnik. Auf Ebene der Spezialisten und Experten kommen etwa Apotheker, Architekten oder Berufe im IT Bereich hinzu. Im Vergleich zum Vorjahr neu aufgenommen wurden unter anderem Berufe im Hotel- oder Gastronomieservice, im Metallbau und Busfahrer.
157 Berufsgattungen stehen unter Beobachtung, weil sie sich potentiell zu Engpassberufen entwickeln könnten. Dazu zählen etwa Bürokaufleute, Berufe im Verkauf oder auch Berufe in der Lagerwirtschaft, aber auch Berufe der Fliesen-,Platten-,Mosaikverlegung. Hier gilt eine Vakanzzeit von 168 Tagen ist damit im tiefroten Bereich (siehe Tabelle). Ebenfalls auf Rot stehen bei den bei den Verlegern die Arbeitssuchende Stellen-Rotation sowie die Veränderung beim Anteil sozialversicherungspflichtiger beschäftigter Ausländer (als abgeschlossene Vakanzzeit gilt die Zeit vom gewünschten Besetzungstermin bis zur Abmeldung einer gemeldeten Arbeitsstelle beim Arbeitgeberservice (AG-S) der BA in Tagen (nur besetzte Stellen fließen mit ein, keine stornierten Stellenangebote).
Jede zweite gemeldete Fachkraftstelle Engpassberuf
Aktuell wird in jedem sechsten Beruf ein Fachkräfteengpass festgestellt. Allerdings entfielen im Jahr 2022 die Hälfte der bei der BA gemeldeten Fachkraftstellen auf einen dieser Engpassberufe. Das unterstreicht den Mangel. Das Mismatch am Arbeitsmarkt, also Stellenangebot und Bewerbernachfrage, wird auch durch die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse deutlich. Von den arbeitslos gemeldeten Fachkräften, Experten oder Spezialisten suchten lediglich 26 Prozent eine Beschäftigung in einem Engpassberuf.
Für die Fachkräfteengpassanalyse werden rund 1.200 Berufsfelder einbezogen und auf Basis von insgesamt 14 Indikatoren bewertet. Von Engpassberuf wird gesprochen, wenn die sechs Engpassindikatoren überwiegend auf einen Engpass hindeuten. Dazu zählen etwa die Besetzungsdauer gemeldeter Stellen, die berufsspezifische Arbeitslosenquote und die Entgeltentwicklung.
Die aktuelle Fachkräfteengpassanalyse, alle Berufe sowie die Indikatoren können im Internetangebot der BA heruntergeladen werden:
Eine Liste der Engpassberufe ist ebenso eingestellt:
Der dazugehörige Methodenbericht ist hier zu finden: