Die italienische Fliesenindustrie konnte in 2016 einen Jahresumsatz von über 5,4 Milliarden Euro verzeichnen. Das entspricht einem Zuwachs von 5,9 %. Erstmals seit acht Jahren schreibt der Binnenmarkt mit 829 Millionen Euro wieder positive Zahlen. Auf den Export entfielen 4,6 Milliarden Euro und ein Plus von 6,3 %.
Diese Zahlen wurden anlässlich der Pressekonferenz von Confindustria Ceramica am 7. Juni 2017 präsentiert. Der Unternehmerverband Confindustria Ceramica vertritt unter der Führung von Präsident Vittorio Borelli 147 italienische Keramikhersteller mit 18.956 Beschäftigten. Im Verband sind weitere 78 Unternehmen verwandter Branchen organisiert, darunter 33 Produzenten aus dem Sanitärbereich.
In 2016 hat die italienische Fliesenindustrie 416 Millionen m² (+5,4 %) Fliesen in Italien produziert. Verkauft wurden 414,5 Millionen Quadratmeter (+4,5%). 85% davon, also 331,7 Millionen m², wurden ins Ausland geliefert (+ 4,8%).
Der Hausmarkt Italien registrierte zum ersten Mal seit acht Jahren wieder positive Zahlen und nahm 82,8 Millionen m² auf. Trotz eines Zuwachses von 3,2 % entspricht dies jedoch noch nicht einmal der Hälfte des Binnenmarkts vor der langen Wirtschafts- und Finanzkrise in Italien. Dass die italienischen Unternehmer nun wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken und Vertrauen in die Branche haben, zeigt sich am anhaltend positiven Trend der Investitionen, die im Jahr 2016 mit 400,4 Millionen Euro 7,4% der Umsatzzahlen ausmachen. Siehe hierzu auch unseren Bericht.
Die Internationalisierung der Produktion ist in vollem Gange: 16 Unternehmen mit Sitz im Ausland, die von 9 italienischen Gruppen kontrolliert werden, haben dort mit 3.283 Beschäftigten (+6,2%) 85 Millionen Quadratmeter Fliesen produziert. Insgesamt wurde damit ein Umsatz von 855,6 Millionen Euro (+8%) eingefahren. Der Löwenanteil (79,5%) der Auslandsproduktion wird direkt auf dem Markt des jeweiligen Produktionsstandorts konsumiert. Dabei entfallen 474,5 Millionen Euro Umsatz (+2,6%) auf Europa und 381 Millionen Euro auf Nordamerika (+15,5%).
Confindustria Ceramica Präsident Vittorio Borelli sieht insgesamt ein positives Bild: „Die Keramikbranche konsolidiert ihre Struktur in einem Umfeld bedeutender Investitionen in neue Technologie, um die weltweite Führungsrolle in einem positiven Umfeld zu halten, auch wenn dies immer stärker durch Wettbewerb und Konkurrenz gekennzeichnet ist.“
Ein entscheidendes Thema für die italienische Keramikindustrie bleibe die Antidumpingaktion für chinesische Fliesenimporte nach Europa, die sich derzeit in einer Bewertungsphase für eine eventuelle Verlängerung um weitere fünf Jahre befindet.
Übrigens, die Cersaie 2017 sei, so Vittorio Borelli, bereits komplett ausgebucht. Für 2018 ist eine Erweiterung mit neuen Hallen vorgesehen.
Weitere Infos unter www.confindustria.it.
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