Ceramiche Mariner gewinnt 60 Neukunden allein in Bayern

Vertriebsnetz in DACH-Ländern wird seit 2020 aufgebaut

Wie ist die aktuelle Lage bei Ceramiche Mariner in Castellarano im italienischen Produktionspool um Sassuolo? Das war das zentrale Thema im Gespräch von 1200Grad mit Geschäftsführerin Giulia Catti und Export Area Manager Alfonso D’Amelia. Italien Korrespondentin Alexandra Becker besuchte das Fliesenwerk im Rahmen der Redaktionsreise von 1200Grad Ende Juli.

Wie erlebt Mariner den deutschsprachigen Markt?

„Wir haben viele neue Kunden gewonnen. Ganz besonders gilt dies in Bayern, wo wir in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mehr als 60 neue Kunden aktivieren konnten. Diese Kunden arbeiten bereits mit kontinuierlichen Aufträgen mit uns.Das Vertriebsnetz für Deutschland, Österreich, die Schweiz und viele andere Länder wird seit 2020 aufgebaut. Es verschafft uns einen harten Kern an konstanten Aufträgen von treuen Kunden.“

Wie ist das Jahr insgesamt für Sie?

„Ganz kurz zusammengefasst: Bis Ende Mai lief alles gut, Juni war ungewöhnlich und von großen Schwankungen geprägt, der Juli stabiler und mit einer Verbesserung der Auftragslage.

Im Moment sind wir noch im Plus und haben noch keinen Verlust verbucht. Es kann sein, dass wir als kleinere Hersteller später von der Welle erfasst werden.  Unser großer Vorteil ist die Flexibilität, denn wir haben eine schlanke Organisation und können dadurch immer sehr schnell reagieren. Wir sind eine Gruppe von fünf Personen, mit vier Managern und der Geschäftsführung, unsere Entscheidungswege kurz und wir können uns gut an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Dabei liegt unsere Stärke in der Präzision in Verbindung mit italienischem Einfallsreichtum.“

Zerstäuber Ceramiche Mariner Foto: Alexandra Becker

2022: Schwierigkeit Nachfrageboom bei Rohstoffmangel

„Das vergangen Jahr war schwierig, vor allem der Monat April. Wir beliefern auch andere Hersteller mit der feinzerstäubten Rohstoffmischung. Letztes Jahr hatten wir einige Schwierigkeiten, weil wir zu viel verkauft haben. Das haben wir gelöst, indem wir auf große Projekte verzichtet haben. Gleichzeitig haben wir eine Mengenbegrenzung für die Kunden von Ceramiche Mariner eingeführt, wodurch wir alle Kunden kontinuierlich beliefern konnten. Unsere Kunden wussten das zu schätzen und haben uns als Unternehmen wahrgenommen, dass sich in einer schwierigen Marktsituation um eine partnerschaftliche Lösung bemüht und als Antwort einen Service bietet. Denn dadurch wurden Hamsterkäufe bei hohen Preisen verhindert, die sich in der jetzigen Situation für den Handel nachteilig ausgewirkt hätte.“

2023: Hoher Lagerbestand bei geringer Nachfrage

„Das letzte Jahr war schwierig, da die Nachfrage so groß war und die Rohstoffe knapp waren. Dieses  Jahr ist es umgekehrt: Wir haben viel Material im Haus, aber die Kunden kaufen wenig. Wir versuchen, entsprechende verkaufsfördende Maßnahmen auf den Weg zu bringen.“

Können Sie uns dafür ein Beispiel nennen?

Giulia Catti: „Wir arbeiten sehr viel am Service, z.B. mit maßgeschneidertem Merchandising und Präsentationen der Kollektionen durch unsere hauseigene Marketingabteilung. Das kommt bei den Kunden gut an.”

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?  

Giulia Catti: “Trotz der komplexen Lage investieren wir weiter. Im November 2022 wurde ein Areal mit 30.000 Quadratmetern erworben, das zur Zeit umgebaut wird. Geplant ist, nach den Sommerferien dort am neuen Firmensitz zu starten. Damit haben wir dann ein neues Logistikzentrum und die Bürogebäude alles unter einem Dach.”

Ceramiche Mariner Fliesen aus Italien
Detail des neuen Showrooms bei Ceramiche Mariner Foto: Alexandra Becker

Zertifizierungen 2023

“Energieeffizienz und zertifizierte Qualität und Nachhaltigkeit sind unsere großen Themen, die wir ständig weiterverfolgen. Dieses Jahr sind gleich drei neue ISO-Zertifizierung am Start: ISO 45000 mit Bezug auf Sicherheit, ISO 14001 zur Umwelt, 5001 Energie. Die ISO 9001 wurde gerade kürzlich erneuert.“

Die Jahresproduktion im modernen, 2019 eingeweihten Werk liegt nach Firmenangaben bei 5.400.000 qm . 1200Grad hatte bereits hier über die Produktionsstätte und den 2020 eingeweihten neuen Showroom berichtet. Weitere Informationen auf der Webseite und hier bei 1200Grad und auch hier im Video:

 

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