Zu Beginn der diesjährigen Pressekonferenz des spanischen Herstellerverband ASCER würdigte der neue Präsident Vicente Nomdedeu Lluesma zunächst die Verdienste seines Vorgängers Isidro Zarzoso, der Anfang Januar gestorben war und lange Zeit die Geschicke des Verbandes geprägt hat (wir berichteten hier).
Anschließend konnte Lluesma wesentlich erfreulichere Nachrichten kommentieren, denn die Umsatz- und Absatzzahlen der spanischen Fliesenindustrie haben sich in den letzten 3-4 Jahren weiter stabilisiert und somit von der Krise auf dem Inlandsmarkt erholt.
Für 2017 ermittelte ASCER einen Gesamtproduktion von 530 Mio. Quadratmetern und damit ein Plus von 8 % gegenüber 2016. Der Verkauf steigerte sich auf 3,5 Mrd. Euro, was einem Plus von 7 % gegenüber 2016 entspricht. Ausgebaut wurden angesichts der Wachstumszahlen auch die Investitionen und die Zahl der Arbeitsplätze.
Wie schon in den Vorjahren hatte der Export am Erfolg einen wesentlichen Anteil. Er steig 2017 auf einen Rekordwert von 2,7 Mrd. Euro, der Verkauf auf dem spanischen Markt lag bei 820 Mio. Euro gegenüber 746 Mio. Euro im Vorjahr (+9-10 %).
Insgesamt 47 % ihrer Verkäufe tätigen die spanischen Werke auf den europäischen Märkten (+7,9 %). Spitzenreiter sind hier weiter Frankreich und Deutschland.
Besonders erfreulich war die Situation auf dem amerikanischen Markt. Hier konnten die ASCER Mitglieder ein Plus von 25,5 % erzielen. Negativ verlief hingegen der Trend in den Maghreb-Staaten (-27 %) und im Nahen Osten.
Für die Zukunft ist der spanische Herstellerverband vorsichtig optimistisch. Das Wachstum in Spanien dürfte sich nach Auskunft von Lluesma verlangsamen, auch im Export sieht man für 2018 nur ein moderates Wachstum. Positiver sind dagegen die Prognosen für Ost-Europa.
Lluesma und seine Vorstandskollegen nutzen die Pressekonferenz auch für einen Appell an die Politik, endlich die Rahmenbedingungen für die spanische Fliesenindustrie zu verbessern. Konkret wurde dabei erneut der Ausbau einer Bahnstrecke genannt, die den Anschluss an den europäischen Markt verbessern soll. Auch die Gaspreise seien in Spanien im Vergleich zu Konkurrenz in Europa viel zu hoch. Hier liegt Spanien noch vor Italien, was erheblich auf die Kostensituation drückt. Erfreulich beurteilte der Verband hingegen die Strafzölle für chinesische Fliesen nach Europa. Diese Entscheidung habe sich positiv auf den Markt ausgewirkt.
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