ASCER: Deutscher Markt mit leichtem Rückgang

Benachteiligung im weltweiten Wettbewerb – weitere Social Media Kampagne geplant

Unser Video zu diesem Thema (Interview mit David Portalés, Spanisches Generalkonsulat in Düsseldorf):

Über die aktuellen Zahlen der spanischen Fliesen-Industrie haben wir schon im Vorfeld der Cevisama ausführlich berichtet (siehe Berichte hier und hier). Bei den letzten von uns veröffentlichten Zahlen handelte es sich um die Zeiträume Januar bis September 20ß19. Zur Messe in Valencia legte der spanische Hersteller-Verband ASCER nun die Zahlen bis November vor.

Die Gesamtproduktion lag demnach im Zeitraum Januar bis November 2019 bei 503 Mio. qm. Die bedeutet einen Rückgang von -5%. Der Verkauf lag bei 3,7 Mrd. Euro (+4%).

Charakteristisch für die spanischen Fliesenhersteller ist ihr traditionell hoher Exportanteil. Seit der großen Wirtschaftskrise auf dem heimischen Markt konzentrieren sich viele Unternehmen auf die Auslandsmärkte. Mit einem Anteil von 75 % am Gesamtgeschäft und einem Gesamtumsatz von 2,8 Mrd. Euro (plus 3%) sind die spanischen Produzenten weltweit für Fliesen die zweitstärkste Exportnation, in Europa sind sie nach eigenen Angaben beim Volumen sogar die Nummer eins.

Die große Abhängigkeit vom Exportgeschäft bringt es aber auch mit sich, dass man abhängig ist von weltweiten Krisen oder Wirtschaftsflauten in wichtigen Exportländern. So gab es in 2019 Einbrüche in Saudi-Arabien und in Ost-Europa. Die stärksten Zuwächse verzeichnete die spanischen Hersteller in den USA (+16,9%), die stärkten Einbruch gab es in Saudi Arabien mit -15 %. Auch einige ehemals sehr starke Länder in Ost-Europa sind rückläufig. So verzeichnete Russland ein Minus von -4,2%.

Mit einem Umsatz von 95,7 Mio. Euro belegt die Deutschland weiterhin einen Top-Platz (Nummer 5) im Ranking der Zielländer spanischer Fliesen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies jedoch ein Minus von -2,3%. Der spanische Markt konnte einem Gesamtumsatz von 940 Mio. Euro erzielen (+8%).

Benachteiligung im weltweiten Wettbewerb

Vicente Nomdedeu Lluesma, Präsident des Fliesenherstellerverband ASCER, beklagte auf der Pressekonferenz massive Benachteiligungen seines Industriesektor durch die Politik und Verwaltung. Protektionismus, hohe Energiekosten, eine schlecht ausgebaute Logistik im mediterranen Handelskorridor, hohen Kosten für Emissionsrechte, fehlendes Fachpersonal in den Betrieben und im Handwerk, hohe Lohnnebenkosten und Umweltauflagen sorgen nach seinen Ausführungen für eine massive Benachteiligung der spanischen Fliesenhersteller im weltweiten Wettbewerb.

Lluesma erläuterte in Valencia außerdem, dass die letzte Social Media Kampagne mit über 14 Mio. Kontakten ein großer Erfolg gewesen ist. Deshalb plant der spanische Verband nun ein zweites Werbevideo, dass die Vorzüge der Keramik im Vergleich mit alternativen Materialien hervorheben soll. Auch die zweite Kampagne will ASCER in Zusammenarbeit mit dem italienischen Verband realisieren.

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