
Das war ein echter Paukenschlag, der da über den Newsticker ging: Der Wittener Bauchemiespezialist Ardex GmbH beteiligt sich mehrheitlich an der wedi GmbH, einem führenden Hersteller von Systemen für hochwertige Badlösungen. Es ist die größte Akquisition der Firmengeschichte. Die Geschäftsführer beider Firmen sehen in der Kooperation eine Bereicherung für beide Unternehmen.
Die Fusion macht vor allem auf den ersten Blick für Ardex Sinn, denn das Unternehmen ist seit geraumer Zeit auf Expansionskurs. Bereits 2014 erwarb Ardex die Firma Gutjahr, einen Spezialisten für Entwässerung, Entlüftung und Entkopplung von Belägen auf Balkonen, Terrassen, Außentreppen und im Innenbereich. Die Produktportfolios von Ardex, Gutjahr und wedi ergänzen sich somit perfekt.
Wedi hatte die meisten Brancheninsider allerdings nicht als Verkaufskandidaten auf dem Zettel stehen, schließlich haben die Emsdettener selber eine nicht unerhebliche Marktgröße erreicht. In Europa, insbesondere in Deutschland und Frankreich, ist wedi bereits sehr erfolgreich und auch in Nordamerika Marktführer. Die Zahlen und Entwicklungen des Unternehmens waren immer erfolgversprechend.
Aber wie bei so vielen Übernahmen muss man auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Firmenchef Stephan Wedi hat anscheinend keinen Nachfolger für sein Familienunternehmen. Da macht es Sinn langfristig zu denken und sich nach strategischen Partnern umzuschauen. Vor allem wenn man weiter wachsen möchte. Dafür benötigt man nicht nur Know how, sondern auch eine Menge Geld für Innovationen und Investitionen. Viele erfolgreichen Mittelständler scheitern an dieser Hürde und stolpern auf dem Weg zum Global Player. Wedi darf nun mit Ardex-Hilfe weiter wachsen und die Marke bleibt langfristig erhalten. Eine win-win Situation für alle Beteiligten.