Mehr und vor allem moderner Wohnkomfort – dies ist heute einer der Hauptaspekte bei der Sanierung von Altbau-Wohnungen. Oftmals ist damit auch der Wunsch nach der Installation einer Fußbodenheizung verbunden; denn die gleichmäßige Wärme, die eine Fußbodenheizung ausstrahlt, wird als besonders angenehm empfunden. Hinzu kommt, dass sich durch die Demontage der alten, wandmontierten Heizkörper Raum für eine neue, veränderte Einrichtung der Wohnung gewinnen lässt.
Aber: Meist ist schon aus konstruktiven Gegebenheiten heraus die Installation einer Warmwasser-Fußbodenheizung innerhalb einer klassischen Estrichkonstruktion sehr aufwändig, wenn nicht sogar unmöglich. Zum einen sind hier die statischen Belange des „Altbaus“ zu bedenken, die durch das zusätzliche Gewicht entstehen; bestes Beispiel sind die klassischen und für einen Altbau oftmals typischen Holzdielendecken, die nur geringe Zusatzlasten erlauben. Zum anderen kommen umfangreiche Sanierungsarbeiten hinzu, die für Verarbeiter und Bewohner mit erheblichen Belastungen in Form von Lärm und Schmutz verbunden sind
Vorteile dünnschichtiger Systeme
Um die vorgenannten Probleme zu umgehen, hat sich in den letzten Jahren einen innovative Lösung mehr und mehr verbreitet: Die dünnschichtige Fußbodenheizung, die nicht in den Estrich, sondern auf dem Bestandsboden unmittelbar unter dem Bodenbelag eingebaut wird. Die großen Vorteile dieser Heizungen liegen darin, dass sie in aller Regel in Schichtdicken zwischen 17 mm und 20 mm eingebaut werden können, dementsprechend wenig Gewicht aufbauen und auch vergleichsweise wenig Höhe weg nehmen. In vielen Fällen kann sogar direkt auf dem Altbelag aufgebaut werden, ohne dass umfangreiche Rückbaumaßnahmen an einem Bestandsestrich notwendig werden. Weitere Vorteile liegen in der Anordnung der Heizung selbst: Durch die Oberflächennähe kann die Heizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden, was den erforderlichen Energieverbrauch und somit auch die Kosten geringer hält. Zudem ist die Reaktionszeit der Heizung kürzer, da nicht erst der ganze Estrichquerschnitt aufgeheizt werden muss.
Besondere Vorteile bietet hier das Kermi x-net C15 Dünnschichtsystem. In diesem System können ohne Einfluss auf die Gesamtaufbauhöhe zwei unterschiedliche Rohrdimensionen verwendet werden, die Kermi x-net Systemrohre 10×1,3mm und 12×1,4mm. Dabei bietet das 12mm Rohr einen über 35% größeren Durchflussquerschnitt. Daraus resultieren deutliche Vorteile bezüglich der Hydraulik wie auch längere Heizkreise und eine Reduzierung der Stromaufnahme der Heizkreispumpe.
Spezialbaustoffe gefragt
Spezielle Lösungen verlangen aber auch Spezialbaustoffe. Dies beginnt bereits beim Untergrund. Grundvoraussetzung für die Ausführung eines dünnschichtigen Fußbodenheizungssystems ist ein formstabiler Untergrund. Dies können beispielsweise eine bestehende Estrichfläche, ein Beton oder ein verlegter Fliesenbelag sein. Nicht zulässig sind dagegen unstabile Untergründe, wie Styroporplatten, Dämmschüttungen oder ähnliches. Hier muss im Zweifelsfall erst ein formstabiler Untergrund geschaffen werden.
Durch den Einbau der Sopro FliesenDämmPlatte FDP 558 lassen sich auch kritische Untergründe, wie beispielsweise ein weitgehend formstabil liegender Holzsdielenbelag, in einen für ein dünnschichtiges Fußbodenheizungssystem belegreifen Untergrund verwandeln. Die Fliesen-Dämmplatte wirkt hierbei im System spannungsabbauend und wird unter Einsatz eines Fliesenklebers auf dem Untergrund vollflächig verklebt. Ein weiterer Vorteil, der aus der Verwendung der Fliesen-Dämmplatte entsteht, ist der Gewinn an Wärmedämmleistung. Faktisch wird die Wärme an die Oberfläche und nicht an den Untergrund abgegeben, was den zum Betrieb der Heizung notwendigen Energieeinsatz reduziert. Hinzu kommt, dass durch den Einbau derFliesen-Dämmplatte in der Regel eine zusätzliche Trittschalldämmung eingebaut wird. So kann die 4 mm dicke Fliesen-Dämmplatte das anfallende Trittschallvolumen um bis zu 10 dB mindern. Noch bessere Effekte lassen sich durch die Verwendung der speziellen Fliesen-Dämmplatte TDP 565 erzielen.
Der Aufbau des Fußbodenheizungssystems stellt sich wie folgt dar: Die Systemplatte Kermi x-net C15 ist selbstklebend. Durch die spezielle Klebebeschichtung auf der Rückseite lassen sich die Platten sicher und schnell montieren. Die Verarbeitung ist sehr einfach und erfolgt nahezu ohne Verschnitt.
Besonders bewährt: Fließspachtelmassen
Besonders bewährt hat sich die Verwendung von selbstverlaufenden Fließspachtelmassen als Vergussmasse für das Heizungssystem. Entscheidend ist dabei nicht nur, dass die Spachtelmassen aufgrund ihrer fließfähigen Konsistenz gut in das Heizsystem einlaufen und die Heizrohre vollflächig umschließen, was einen guten Wärmeübertrag sicher stellt, vor allen Dingen auch ist die Handhabung der Spachtelmassen leicht und einfach; denn sie nivellieren sich nahezu von alleine und können mit der Misch- und Förderpumpe verarbeitet werden, was speziell bei größeren Flächen die Arbeit enorm erleichtert. Auf diese Weise lassen sich – sofern erforderlich – an einem Tag problemlos Fußbodenheizungssysteme auf mehreren hundert Quadratmetern einbauen. Auch hier spielt das Kermi x-net C15 Dünnschichtsystem seine Vorteile aus. Durch die speziellen Öffnungen in den Noppenelementen kann die Sopro Fließspachtel besonders gut und zügig einlaufen und umschließt die Rohrleitungen perfekt.
Vom Prinzip her sind alle Sopro Fließspachtelmassen für die Verwendung bei dünnschichtigen Fußbodenheizungssystemen geeignet. Besonders zeichnet sich dabei jedoch der Sopro FließSpachtel FS 15 plus 550 aus. Dieses sehr emissionsarme Material weist durch seine Konzeption unter anderem eine sehr gute Biegezugfestigkeit auf, bei gleichzeitig herausragenden Verlaufseigenschaften und einem guten Wärmedurchgang. Es ist somit auf allen Untergründen sehr gut geeignet.
Konstruktive Maßgaben beachten!
Wie auch bei konventionellen Fußbodenheizungen, sind bei dünnschichtigen Systemen bestimmte konstruktive Maßgaben zu beachten. Besonders wichtig sind die Ausbildung wirksamer Bewegungsfugen sowie die Ausführung mit korrekter Feldeinteilung. Felder sind maximal 40 m² groß zu gestalten, bei einem gedrungenen Seitenverhältnis. Unterschiedlich regelbare Heizkreise und auch unterschiedlich beheizte Flächen sind grundsätzlich voneinander zu trennen. Über Bauteil- und Bauwerksfugen sind deckungsgleich Fugen anzulegen. Gleiches gilt an größeren Erweiterungen und Versprüngen und natürlich in Türdurchgängen. Im Anschlussbereich vom Boden an die Wand bietet sich die Verwendung des Sopro RandDämmStreifen RDS 960 an. Auch der spezielle Kermi x-net Randdämmstreifen H 80mm eignet sich mit seinem selbstklebenden Folienlappen gut; denn dieser verhindert sicher das Unterlaufen der Fließspachtelmassen und damit den Kontakt der Estrichfläche zu aufsteigenden Bauteilen.
Generell zu beachten ist auch die ausreichende Systemüberdeckung eines solchen Heizsystems mit der Spachtelmasse. Sie darf 3 mm nicht unterschreiten, so dass die dünnsten Systeme in der Regel mindestens eine Gesamtaufbaudicke von 17 mm aufweisen. Vor Einbau der Fließspachtelmasse muss natürlich sichergestellt sein, dass das Heizsystem bzw. dessen Trägerelemente fest am Untergrund anhaften. Sie müssen entsprechend verklebt oder festgetackert werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass das System während des Einbaus der Spachtelmasse aufschwimmt und dadurch die minimale Rohrüberdeckung unterschritten wird. Auch hier weist das Kermi x-net C15 Dünnschichtsystem besondere Vorteile auf. So sorgt der spezielle Haftkleber für eine sichere Haftung auf dem Untergrund. Zusätzlicher Aufwand für Befestigungsmaßnahmen wie Tackern etc. entfallen daher; denn die Systemplatten müssen nur aufgelegt und angedrückt werden.
Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn Sie einige Tage nach dem Einbau der Spachtelmasse feststellen, dass in einem regelmäßigen Muster flache Vertiefung oder Kuhlen feststellbar sind. Durch die geringen Öffnungen der Trägersysteme entstehen geringfügige Absackungen. Für eine nachfolgende Belegung mit Fliesen oder Parkett ergibt sich jedoch hieraus kein Problem. Lediglich wenn elastische Beläge zur Anwendung kommen sollen, wie beispielsweise Teppichboden oder PVC, müssen diese Kuhlen in einem zweiten Spachtelgang beseitigt werden.
Aufheizen: Ja – aber richtig!
Genau wie eine konventionelle Fußbodenheizung müssen auch Dünnschichtheizsysteme vor der Belegung mit Oberbelägen ein sogenanntes „Funktionsheizen“ durchlaufen. Entgegen dem klassischen Estrichsystem kann dieses Procedere bei Verwendung von Sopro Fließspachtelmassen deutlich früher begonnen und zudem auch verkürzt durchgeführt werden. Dies liegt an dem dünnschichtigen Aufbau des Gesamtsystems.
Der Startpunkt für das Funktionsheizen ist analog den Regeln der Technik frühestens 28 Stunden nach Ende des Einbaus der Spachtelmasse.
Das Funktionsheizen beginnt damit, dass die Fußbodenheizung anfangs für 24 Stunden mit einer Vorlauftemperatur von 25°C betrieben wird. Im Anschluss hieran folgt für weitere 24 Stunden der Betrieb der Fußbodenheizung mit der maximalen Auslegungstemperatur. Unter der Voraussetzung, dass sich danach keine Auffälligkeiten zeigen, der Boden abgekühlt ist und die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Oberbodens erfüllt sind, kann die weitere Belegung mit einem für Fußbodenheizungen geeigneten Oberbelag erfolgen.
Bei der Verlegung des Oberbelags ist besonders darauf zu achten, dass die verwendeten Klebstoffe und Verbundmörtel ausreichend viel Zeit zum Trocknen und Aushärten haben. Daher muss die Fußbodenheizung ausreichend lang außer Betrieb bleiben. Speziell bei Verlegung von Fliesen und Platten sind hier – in Abhängigkeit vom gewählten Kleber – mindestens 7 Tage einzuplanen.